Im Nachhinein gesehen, war es purer Zufall. Dass ich ES überhaupt wahrnahm. Jenes kleine, mir frohgemut zuzwinkernde Wesen. Eigentlich schwebte mir vor, bei Gabriela Bader in der Buchhandlung zum Zytglogge nur mal kurz wegen der neusten Ausgabe des Commissaire Dupin von Jean-Luc Bannalec nachzufragen. Mein loser Schuhbändel am linken Schuh machte sich jedoch kurz vor besagter Ladentür bemerkbar. Nichts zu machen, dachte ich. Ein kurzes Bücken zum Nachbinden des Störenfrieds war schlicht nicht zu umgehen. Und ebenda erblickte ich ES auf Augenhöhe. Mit überraschtem Hallo auf den Lippen und einem Anflug von Humor in den Augenwinkeln, wie ich zu verspüren glaubte. Mein Buch war dank rechtzeitiger Anfrage schon am darauffolgenden Tag in der Buchhandlung an der Hotelgasse zur Abholung bereit. Im Voraus schon freute ich mich auf die Krimi-Lektüre mit raffinierter Spannung inmitten von Land, Leuten und kulturellen Köstlichkeiten der Bretagne.
Noch mehr bedeutete mir in jenem Moment jedoch das Wiedersehen mit dem schmunzelnden Konterfei auf dem halbrunden Lüftungsgitter (siehe Foto und Pfeil). Für mich verwandelte sich ab diesem Moment diese ungewöhnliche Trouvaille zu einem kleinen Mekka der guten Laune. Als derart Beschenkter empfand ich das plötzliche Bedürfnis, meinem eigenen Porträt zuhause im Spiegel entgegenzulächeln, schmunzelnd alberne Faxen und Grimassen zu schneiden oder mich gar zu einem Lach-Yoga und Humortraining anzumelden. So komme ich nicht umhin, diesem (bisher) scheinbar wenig beachteten Wesen heute einen Blog zu kredenzen. Gut möglich, dass ES ab jetzt zum Talisman für gute Laune, Entspannung und humorgespickten Miteinander im täglichen Alltagsgetümmel avanciert…
sw (BrunneZytig 2017_4)
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