Ein wahrhaft feines Zeitzeichen, dieses filmische Werk, angesichts der heutigen rastlos geprägten Zeit. Und gleichermassen eine Hommage an die Bewohnenden, an die älteren, aber auch jungen Menschen unserer Altstadt. Auf äusserst ungewöhnliche Weise realisiert und nicht nur diesbezüglich einzigartig, weiss der Film «Altstadtlüt» auf warmherzige Weise zu begeistern und zu bewegen. Bewusst wurde auf dramaturgische Effekte und technischen Firlefanz verzichtet. Schwarz-weiss gehaltene Porträts und die Originalfassung in reicher Palette an Stadtberner Dialekten, werden wie selbstverständlich empfunden und lassen individuell berührende Interpretationen zu.
Ein starkes Trio und zugleich risikofreudiges Team, unabhängige Altstadtmenschen eben, anlässlich einer «Altstadtlüt-Matinée» im Jahre 2014 vor dem Kellerkino Bern angetroffen (v.l.n.r.): Alberto Veronese (Filmemacher), Antonio Caporali (Aufnahmeleiter) und Indra Spuler (Redaktion). Spontan und interessiert an gehabten Zuschauer-Eindrücken, offerierten die drei in Personalunion Kaffee, Tee und allergattig Chnusperiges , dies im persönlichen Austausch mit uns herausströmenden Filmbeglückten. Lüt aus einer läbigen Altstadt eben…
Das Kellerkino ist das erste und älteste unabhängige Kino der Schweiz. Im vergangenen Jahr konnte es «50 Jahre Kellerkino» feiern. Seit seiner Gründung im Jahre 1970 werden vor allem neue Filme gezeigt, die sonst nicht zu sehen wären, besonders auch Schweizer Filme wie zum Beispiel eben Altstadtlüt, von welchem wir, angesichts der heutigen aussergewöhnlichen Verhältnisse, noch auf kein verlässliches Reprise-Datum hinweisen mögen. Das Kellerkino bietet Platz für gut 50 Personen und ist sonst in der Regel täglich geöffnet (Kellerkino, Simon Schwendimann, Kramgasse 26, 3011 Bern Bern; Telefon 031 311 38 05).
sw (BrunneZytig)
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