Kopf oder Zahl? Ihr Wahltag wird auch ein Zahltag sein. Wenn wir in jenem Moment mal mit der Bargeldfrage dran sein sollten. Da werden sich die Geister bestimmt scheiden. Und sich an Gewesenes zurückbesinnen. Ein Zurück zum Vorher, zum Münz und den Noten …
Es könnte uns dereinst leicht unwissend auf dem linken Fuss erwischen. Denn, sehr vielen müsste dannzumal altgewohntes Brauchtum davonschwimmen und entgleiten. Und ein nicht zu unterschätzendes Stück Kulturgut gleich dazu. Erarbeitetes und Erspartes könnten manipulativ, nun digital und ohne Vernehmlassung, mit einem Click zum Nichts werden. Uns entwurzelt wähnend, ratlos mit einem Mal längst vertraute und altgewohnte Gepflogenheiten zurück lassend. Ein Adieu für «Cash & carry, bar bei Ablieferung, Ware gegen Geld» oder «hesch zwe Stei» und anderem mehr. Und auch das «per Handschlag» Abzuschliessende bliebe dann wohl auf der Strecke.
Die EZB (Europäische Zentralbank) steckt mitten in den Vorarbeiten. In der Planung für einen digitalen Euro. Es könnten bis dahin noch fünf Jahre verstreichen, hört man munkeln. Schweden ist heute auf dem Weg zur einer bargeldlosen Gesellschaft. In Bussen des ÖV und an vielen Geschäften stehe bereits gut lesbar «Wir akzeptieren kein Bargeld». Ein Leben ohne Cash präsentiert sich auf dem europäischen Laufsteg. Skandinavien befindet sich en route für den ausschliesslichen Zahlungsverkehr per Kreditkarte und Handy. Noch sind es Pilotprojekte mit grosser Wachstumsrate und sie werfen ihre Schatten voraus und schwappen über die Schweizergrenze! - Unser heutiger Blog ist ebenso davon erfasst.
Umso mehr und eben darum schweift unser Augenmerk hinüber zum Eingang der Schweizerischen Nationalbank am Bundesplatz in Bern, hinauf zum Löwen, der Schweizer Banknoten und Münzgeld symbolisch zu verteidigen scheint. Ab 1851/52 gabs mit dem Franken die landesweite Währung. Münzprägungen in Gold, Silber, Kupfer und in diversen Legierungen. Vom Räppler bis hin zum Fünfliber. 1919 soll letzterer (damals noch in Silber hergestellt) auf einmal einen Materialwert von Fr. 5.52 aufgewiesen haben. Um das Hamstern und massenhafte Einschmelzen desselben zu verhindern, liess man die bei Orell Füssli entworfene 5-Franken-Reservenote drucken und in Umlauf bringen. Diese wurde in den 80er Jahren aus dem Verkehr gezogen, der Zweiräppler 1978. Der Räppler galt bis 2006 als Zahlungsmittel.
Last, but not least, die Tausendernote. Eine der wertvollsten Banknoten der Welt. Sie wird (ungeachtet nahender Krypto-Anzeichen) weltweit in grosser Zahl als vermeintlich sicherer Wert gehortet. Und die neuste Banknotenserie zeigt es eindrücklich: Es wird, entgegen allen Unkenrufen, im Sektor Zahlungsmittel bis auf weiteres «analog» investiert, mit technologischem Quantensprung punkto Fälschungssicherheit: Die App «SwissBanknotes» lässt beim Scannen unsere Banknoten «lebendig» werden und offenbart Verwunderliches und Echtheit! Und gleich auch noch dies: «Banknote zerrissen oder sonst beschädigt. In welchen Fällen gibt es Ersatz» Der Beitrag auf Radio SRF1 vom 20. Oktober 2021, ab 11.08 Uhr gibt Auskunft. Redaktion: Maria Kressbach.
sw
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