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LÄDELE DURCH DIE HAUSWAND


Kloben nennt man sie auch heute noch. Die massiven Eisenhaken und Angeln zum seitlichen Einhängen der Fensterläden. An älteren Häusern ein selbstverständlicher und uns gewohnter Anblick. Hoppla, könnte es einem dazu jedoch en passant beim Haus Junkerngasse 9 durch den Kopf gehen. Hängen doch dort einer verkehrten Welt gleich, die Läden in unverständlicher Weise um 90 Grad abgedreht in ihren Halterungen. Für uns der Anlass, mit verwinkelten Blicken zu stöbern, dem baulichen Kuriosum auf die Spur zu kommen und mit heutigem Blog zur Publikation zu bringen.


Dass die ehemals Mme de Meuron zugeschriebene Liegenschaft in neuerer Zeit von Privat erworben und im Jahr 2009 in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege saniert und modernisiert wurde, konnte ich im Vorfeld von den Betroffenen in Erfahrung bringen. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wohnte man in Städten nur in den Obergeschossen, während das Erdgeschoss als Werkstatt und Verkaufsladen diente. So ist denn der untere schmale „Laden“ die, in der Horizontale abgestützte und fixierte Verkaufsfläche und der, dem Hausinnern vorgesetzte Ladentisch gewesen. Die Kundschaft verblieb damals stets draussen in der Laube, während dem sich das Lager und die Bedienung im Hausinnern befanden oder abschliessend ausgedrückt: „kleiner Laden unten und grosser oben, stets verbunden mit ihren Kloben“.


sw (BrunneZytig)




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