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KOBOLDE UND EINE ELFE




Vom Dasein der grünen Kobolde und dem goldenen Wesen im engen Mauerschlitz, gleich hinter der Talstation des Senkeltrams, wollen wir heute berichten. Und von der beinahe wundersamen Wandlung jenes Ortes, wo selbst Mauerblümchen früher sich kaum zu blühen getraut hätten. Auch wenn’s nicht gleich um «Blindeli» und «Mügerli» wie ehemals bei Franz Hohler geht, war es doch ein besonders «uganteligs» Örtchen, dieses unheimlich wirkende Schattenloch am Fusse der Mattentreppe und der 32 m hohen Pläfemauer. Wäre da nicht jene couragierte und angriffige Anwohnerin von der Brunngasse auf den Plan getreten. Eine, die dem unwirtlichen Niemandsland ihre Aufmerksamkeit und Zuwendung schenkte, dem widerlich anmutenden Ghüderhaufen den Kampf ansagte und daraus schier Unglaubliches schuf…



Kala Staub kam, sah und wirkte. Und wie!

Damals, in einem angrenzenden Garten stellvertretend einige Wochen das Giessen übernehmend blieb ihr etwas Zeit, sich in der verwahrlosten Ecke nebenan umzuschauen. Dort hätte es von Treppe und Pläfe hinab geworfenem Unrat (..) nur so gewimmelt, wie sie bei unserem Treffen im «Einstein au jardin» zu berichten wusste. Jede Menge zerbrochener Ziegel zeugten vom damaligen Stellenwert des besagten Fleckens. Sogar ein veritables Fahrrad hätte dort gelegen; von den vielen gebrauchten Spritzen ganz zu schweigen. Und so nahm die Wandlung besagten Ortes während Monaten ihren Lauf.



Erst ungefragt und ihrer Spontaneität gehorchend, suchte Kala Staub dann vernünftigerweise den Kontakt zu Stadtgrün, um so ihrem Tun eine rechtliche Leitplanke zu verpassen und auf einen sehnlichst erhofften Pachtvertrag hinzuwirken. Der Weg dahin sei lange und steinig (wie ihr werdendes Gartenprojekt) gewesen. Sicherheits- und Haftungsfragen (wegen der exponierten Lage am Pläfesockel) wurden eingehend besprochen und abgeklärt und mündeten in der Unterzeichnung des alles besiegelnden Papiers für die unbeirrt wirkende und werkende Gartenfrau.



Heute nun dürfen wir dem Prachtsgarten unten an der Mattentreppe en passant und beim bewundernden Verweilen unsere Achtung zollen und der «Fachfrau für Schattengärten» samt ihrem aufmerksamen Kobolden-Elfen-Trio und dekorativen Elementen eine herzliches «Chapeau» und Dankeschön zurufen…


sw (BrunneZytig, Verwinkelte Blicke)




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