...durch den Alltag und den Verkehr, quer durchs Zwischenmenschliche und das eigene Gemüt. Ein zufälliger, nicht ganz schmunzelfreier Gedankengang, gleich um die Ecke vermutet.
Wir kreuzen und begegnen uns im Gedränge unter den Lauben, auf unseren Plätzen und Treppen, in Korridoren und nicht auszuschliessen, selbst an den vermeintlich stillen Örtchen. Man ist entweder zuerst, gleichzeitig oder ein Quentchen zu spät. Gehegte Gedankengänge und Vorhaben werden verzögert und unser Ego arg gefordert. Vieles steht uns im Wege, beeinträchtigt unser Vorwärtskommen. Dieser Erfahrung sind wir alle wohl schon in irgend einer Form begegnet und können in Gedanken zustimmend ein Häkchen dahinter setzen.
Sich entschuldigend zu kreuzen, sich eines uns in den Weg stellenden Etwas gewahr zu werden, bedeutet ungewollte Nähe, Enge und erzeugt nicht selten Ungeduld und unsere Aura gerät in Bedrängnis. Ausweichen oder gar ein Rückzug dort, wo das gleichzeitige Nebeneinander zur Kollision führen müsste, bietet sich an. Vortritt dem Gegenüber zu gewähren oder mit einer Handbewegung samt angedeutetem Lächeln Raum zu schenken, ist das Eine; Prestige herzugeben oder gar die eigene Selbstwahrnehmung zu beeinträchtigen, das Andere (Blickkontakt oder ein Zeichen des Grusses geflissentlich ausgelassen..) Doch, hat es nicht gerade in solchen Momenten oft schon den zwischenmenschlichen Coup de foudre gegeben und erste zarte Bande entstehen lassen? - Hört man doch so sagen...
Unser BernMobil zeigt wie es geht. Ein Beispiel bester Güte: Zeitglocken. Inklusive Dampftram sind es 5 Tramlinien (plus diverse Busse), die sich tagtäglich des komplexen Weichenkreuzes bemächtigen und sich (zudem schienengebunden) in eitel Minne gegenseitig den Vortritt gewähren; ganz so wie es ihre menschlichen Vorbilder schon immer (..) taten. Kreuzungsfrei überlassen wir demzufolge besser den verwinkelten Blicken.
sw (BrunneZytig)
Comentários