Es git, solangs het…, vom Eis des Grossen Aletschgletschers. Schlicht auch heute ein Anblick von archaischer Dimension. Auf Zeit halt. Mal oben auf der Moosfluh, zieht sie uns (selbst heute nach jahrelanger intensiver Schmelze) in ihren Bann. Die Faszination und Ausdehnung des riesigen Eisstromes von der Jungfrauregion (4‘000 m) bis hinunter auf die rund 2500 Meter tiefer gelegene Massaschlucht!
Noch bleibt uns die Zeit, wunderbare Natur oben auf der Moosfluh, mit anschliessender Bergwanderung nach Rieder-Furka und weiter hinunter bis nach Riederalp zu erleben. Doch, die Wiederholungsaufnahmen von 2005 bis 2019 im Aletschwald belegen sie mit untrüglichen Vorzeichen: eine Hangrutschung auf einer Fläche von ungefähr zwei Quadratkilometern. Sie dürfte im Zusammenhang mit dem rapiden Schwund der Zunge des Grossen Aletschgletschers stehen.
Mittels Satellitenradardaten konnten die Bewegungen im Aletschgebiet bei Moosfluh im Kanton Wallis frühzeitig erfasst werden. Nach dem Abschmelzen der Eismassen des Gletschers, haben sich die Felspartien unterhalb der Moosfluh destabilisiert. Wegen des fehlenden Widerstandes und des grossen seitlichen Druckes der Gletscheremassen, kam darauf der Hangfuss ins Rutschen, wie aus Erhebungen und Berichten von Geowissenschaftlern zu erfahren ist.
In Zusammenarbeit mit der ETH betreibt unter anderen die Terradata AG oberhalb des Aletschgletschers drei Deformationskameras (DefCams), welche die Moosfluh-Rutschung überwachen. Und was ist mit der 2015 erbauten Moosfluh-Bahn, die von Riederalp auf den Berg führt? - Die Bahn sei extra so konstruiert, dass sie die Geländeverschiebung der nächsten Jahre aufzufangen vermöge. So liesse sich die Bergstation 11 Meter horizontal und 9 Meter vertikal verschieben, wie wir einem Artikel über die Bahn entnehmen konnten. Und das Gebiet bei Moosfluh sei angesichts der Rutschungen wohl eines der bestüberwachten Gebiete in den Alpen.
Die Wanderung von der Bergstation Moosfluh aus führt auf dem Aletsch-Panoramaweg vorbei an der Bergstation Hohfluh in Richtung Riederfurka, mit ihrer geschichtsträchtigen und unübersehbaren Villa Cassel. Ob im Sommer auf der aus Sicherheitsgründen (im oberen Teil) neu angelegten, sicheren Route oder im Winter auf dem präparierten Schneewanderweg, dieser kaum zweistündige Trail ist (aus mehrfacher eigener Erfahrung erlebt) ein ganz besonderes Erlebnis und eine nicht zu verpassende Gelegenheit, Schönheit auf Zeit zu erleben!
sw
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