Gassauf gassab in aller Ohren: «Wir fordern längere Ladenöffnungszeiten und den Sonntag dazu» oder so ähnlich. Dazu die besondere Ausnahme. Meine Geschichte führt Sie auf den Punkt.
Sinnestäuschungen (besonders fürs Auge) passieren immer wieder. Niemand ist davor gefeit. Wir vermeinten etwas zu sehen, doch weit gefehlt, unser Inneres hat uns lediglich den Eindruck dazu vorgegaukelt! Beim Betrachten eines sogenannten Vexierbildes erkennen wir verblüfft über den ersten Augenschein hinaus einen oder mehrere zusätzliche Bildinhalte.
Darum, machen Sie dazu Ihren eigenen Selbsttest. Ein verwinkelter, verblüffter Blick zur richtigen Zeit am richtigen Ort geleitet Sie zur oben erwähnten «Ausnahme» und macht Sie gleichzeitig mit einem weiteren Bijou in unserer Altstadt bekannt. Wetten, dass die meisten von uns bei der Junkerngasse 63 nichts ahnend vorbeischlendern und ihres Weges gehen. An Freitag-Vormittagen dann aber an gleicher Stelle einer Fata Morgana auf den Leim zu gehen glauben! Für acht Stunden pro Woche verwandelt «ros-amie» Rosmarie Schiess-Walter nämlich den (sonst eher tristen) Flecken an der Gasse in ein kleines Eldorado mit lauter gluschtigen und praktischen Sächelchen für Auge, Sinn und das kleine Portemonnaie. Dass sie beruflich in der Kinder-Spitex Bern wirkt und in Personalunion die fein verspürte Dekoration, plus Ein- und Verkauf für den Laden besorgt, hat sie mir bei meinem Besuch an jenem Freitag erzählt. Damit nicht genug, bewirtschaftet sie zusammen mit ihrem Mann, ihrem Sohn und der Schwiegertochter auf der rechten und linke Seite der Mattentreppe zwei prächtige Gärten samt den dort befindlichen, drei gelben Bienenkästen. Der rare, daraus stammende «Berner Altstadt Honig» ist von Zeit zu Zeit im Laden zu erstehen. So süss können verwinkelte Blicke enden.
sw
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