Und eben in diesen Tagen, wird es einem unvermittelt «e chly gschmuuch». Was passiert da? Wie kommt es, dass ausgerechnet im bereits von Corona & Co. arg gebeutelten BAG (Bundesamt für Gesundheit) Top-Leute und langjährige Angestellte (u.a. Virginie Masserey) sich scheinbar überfordert fühlen, Reissaus nehmen und das Weite suchen? Und dass bei Radio und Fernsehen, den von vielen täglich konsumierten Medien, im Heute offensichtlich «der Wurm drin ist» und im Gegensatz zum BAG, die Kündigungen zur direkten Aktualität gehören und ungeschönt vom Management selbst ausgesprochen wurden und es höchstwahrscheinlich bis auf weiteres noch sein werden könnten?
Die Konzentration von Printmedien, Radio und Fernsehen im Raum Zürich hat eklatante Verluste an eigenständigen, lokalen Redaktionen und der Diversität gezeitigt. Der Bund und die Berner Zeitung wurden (geradezu unbernisch) in den gleichen Schmelztiegel geworfen und am ersten Dezember 2021 um 10:00 Uhr, als weiteres Beispiel, vernahm man die letzten, aus dem Studio Bern gelesenen Nachrichten. So wird aus ebendiesen Gründen gleichzeitig auch eine lieb gewonnene Stimme nicht mehr über die Antennen, im Äther zu vernehmen sein.
Mit dem Studio-Exodus aus Bern nimmt unter anderen der langjährige SRF-Radiosprecher Christian Lüscher den Hut und geht in Frühpension. Symbolisch gesehen, verschwinden Persönlichkeiten und ausgereifte Strukturen mit ihren Abläufen im von nun an nur noch schwer einsehbaren «Nebelmeer der Medienballung». Demgegenüber liegt für die zukünftigen Akteure in Zürich die bessere Kontrollierbarkeit von redaktionellen Arbeiten und Gegebenheiten nahe und einer möglichen (un)gewollten Einflussnahme von Dritten, sollte deswegen mit besonderem Augenmerk begegnet werden können. Den ungeschnittenen Radio-Direktsendungen mit ihren offenen Mikrofonen werden überdies womöglich schon bald die Stunden gezählt sein und allergattig Abgründiges aus der Welt der Medien uns vermutlich noch bevorstehen.
Was wurde dafür geopfert, welches wird die Zukunft unserer Medien sein und was wird es für uns neues zu verkraften geben? Was müssten wir darüber wissen und sollten wir uns nicht gleich selber, einem heiss zu schmiedenden Eisen gleich, bei lagekritischen Insidern und «Eingeweihten» aufdatieren lassen? Im Sinne von «méfiez-vous» dürften wir uns, beziehungsweise, unsere multikulturelle Gesellschaft sich nicht allzu lang mehr bitten lassen, den über diverse Medien heraufbeschworenen Abgrund hinzunehmen und zu dulden. Das Ausweichen auf neue, transparente(re), eventuell auch private Medien mit ihren (noch vermehrt) recherchierenden Redaktionen, erscheint uns im heutigen Blog als notwendige Alternative, dies als Antwort an jenes agile «SRF Leutschenbach mit Alleinvertretungsgehabe».
sw
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